Schmerzen und Verspannungen im Nacken

Er verbindet Kopf und Rumpf und kann in der Regel einiges wegstecken: der Nacken. Doch auch die Belastungsfähigkeit dieses Körperteils ist endlich. Dann meldet sich der Nacken mit Schmerz. Im Schnitt hat jeder zweite Erwachsene mindestens einmal im Leben Nackenschmerzen. Ein steifer Hals sowie Schmerzen in Schulter und/oder Arm sind dabei typische Beschwerden.

Trotz ihrer Häufigkeit sind Nackenschmerzen in der Regel kein Grund zur Sorge. Hinter ihnen können Muskelverspannungen stecken, die sich z. B. nach langer Computerarbeit einstellen. Auch Zugluft oder eine unvorteilhafte Schlafposition sind nicht selten die Auslöser. Eine eindeutige Ursache ist allerdings oft schwer zu finden. Auch wenn akute Nackenschmerzen meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen abklingen, können sie wiederkommen – z. B. nach starker Arbeitsbelastung oder intensiven Sporteinheiten.

Was uns im Nacken sitzt

Haltungsprobleme, eine schwache Halsmuskulatur und überlastete Muskeln im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich zählen zu den Hauptursachen für Nackenschmerzen. Auf Dauer verkürzen und verhärten sich diese und reagieren dann auch druckempfindlich.

So können sich Schmerzen verselbständigen und chronisch werden

Die Balance der tragenden Strukturen im Nacken- und Schulterbereich ist empfindlich und störanfällig. Eine geringe Zusatzbelastung, darunter auch Stress, kann sie zum Kippen bringen. Oft kommt es dann zu einem Teufelskreis: Die entstehenden Schmerzen können Fehlhaltungen verstärken und diese ihrerseits den Schmerz verfestigen.

Akut oder chronisch?

Wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten, spricht man von chronischen Nackenschmerzen. Oft sind psychische Belastungen und Stress im Spiel, wenn Nackenschmerzen chronisch werden. Mehr zum Thema „Rückenprobleme und Stress“ lesen Sie hier.

Menschen, die unter Nackenschmerzen leiden, befürchten manchmal, dass durch körperliche Aktivität ihre Beschwerden zunehmen oder sie sich eine Verletzung zuziehen könnten. Klare Entwarnung und Empfehlung: Wenn keine ernsthaften Probleme vorliegen, sollten Sie auf jeden Fall aktiv bleiben! Denn ein gezieltes Nackentraining beispielsweise kann Nackenschmerzen vorbeugen.

Typische Symptome bzw. Schmerzen

Die Medizin unterscheidet grundsätzlich zwei Formen von Nackenschmerzen

  • Axiale Schmerzen treten vornehmlich im Bereich der Halswirbelsäule auf. Vereinzelt können sie bis in die Schultern abstrahlen.
     
  • Radikuläre Schmerzen strahlen entlang von Nervenbahnen aus, zum Beispiel in den Hinterkopf oder bis in einen Arm. Verantwortlich für diese Schmerzen sind meist gereizte Nerven – ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule ist z. B. ein typischer Auslöser. In der Folge können die Reflexe sowie die Muskelkraft im Arm beeinträchtigt sein und es kann zu Missempfinden wie z. B. Kribbeln kommen.

Hinter Nackenschmerzen verbirgt sich selten eine ernsthafte Erkrankung oder gar ein Notfall. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) rät in folgenden Situationen bzw. bei diesen Anzeichen dazu, ärztliche Hilfe zu suchen:

  • vorangegangener Unfall
  • Genickstarre
  • Kontrollverlust beim Wasserlassen oder Stuhlgang
  • Kopfschmerzen mit gleichzeitiger Übelkeit, Erbrechen, Schwindel oder Lichtempfindlichkeit
  • gleichbleibend starke Schmerzen in Ruhe wie bei Bewegung
  • unerklärlicher Gewichtsverlust, Fieber oder Schüttelfrost
  • Nervenstörungen und Lähmungserscheinungen wie zum Beispiel Ameisenlaufen oder Probleme, den Arm oder die Finger zu bewegen

Auch diese Beschwerden sollten von einem Arzt untersucht werden:

  • anhaltendes Kribbeln
  • häufig eingeschlafene Hände oder Beine
  • Schwäche in den Beinen
  • Balance-Probleme beim Gehen

Häufige Ursachen für Nackenschmerzen und Verspannungen

Es gibt zahlreiche Auslöser für Nackenschmerzen und Verspannungen. Zu den häufigsten gehören:

Muskelverspannungen und Überlastung

Ein häufiger Auslöser ist stundenlanges Sitzen am Schreibtisch. Eine nachteilige Haltung führt hier zu angespannten Muskeln. Auch typisch: der „Handynacken“. Schmerzen und Steifheit im Nacken- oder Schulterbereich oder gar Kopfschmerzen können folgen. Darüber hinaus sind Tätigkeiten bzw. Aktivitäten, bei denen über längere Zeit der Kopf in den Nacken gelegt wird (z. B. beim Anstreichen von Decken oder beim Rennradfahren) typische Gründe für verspannte wie überlastete Muskeln.

Verschleiß der Halswirbelsäule

Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule gehören leider zum Leben. Eine typische altersbedingte Veränderung ist die Osteochondrose: Im Alter werden die Bandscheiben dünner und es können sich an den Rändern der Wirbelkörper kleine schmerzhafte Zacken bilden. Auch häufig: Arthrose (Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke).

Psychische Faktoren

Traumatische Erlebnisse, Schicksalsschläge oder Depressionen können sich buchstäblich in den Nacken setzen.

Schleudertrauma

Kann bei Auffahrunfällen im Auto entstehen. Beim Aufprall wird der Kopf ruckartig hin- und hergeschleudert. Das führt zu Verletzungen des Muskel- und Bindegewebes sowie zu schmerzhaften Verspannungen. Mitunter leiden die Betroffenen tagelang unter eingeschränkter Beweglichkeit. Die Beschwerden gehen allerdings in der Regel vollständig zurück

Verengung des Wirbelkanals oder Bandscheibenvorfall

Ein verengter Wirbelkanal oder Bandscheibengewebe, das ausgetreten ist und auf eine Nervenwurzel drückt, können Nackenschmerzen auslösen, die in die Schulter oder den Arm ausstrahlen. Beim „Dauerbrenner“ Bandscheibenvorfall bleibt festzuhalten: Dieses Problem muss nicht zwangsläufig zu Beschwerden führen.

Manchmal treten Nackenschmerzen auch als Begleiterscheinung bei entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule, bei Problemen im Kiefergelenk oder starken Kopfschmerzen auf.

Nackenschmerzen sind in der Regel unspezifisch

Eine eindeutige Ursache für Nackenschmerzen kann nur selten ausgemacht werden: Die tragenden Strukturen der Halswirbelsäule liegen so eng beieinander, dass sich nur schwer beurteilen lässt, was am Ende die Beschwerden auslöst. Wenn in Untersuchungen kein bestimmter Grund ermittelt werden kann, spricht die Medizin von „unspezifischen Nackenschmerzen“. Das ist häufig gerade bei chronischen Nackenschmerzen der Fall.

Häufigkeit und Verlauf

Nackenschmerzen sind wie Rückenschmerzen auch eine Volkskrankheit: Circa jeder Dritte ist einmal im Jahr betroffen, Frauen öfter als Männer. Meist sind die Beschwerden harmlos und klingen ohne Behandlung wieder ab. Allerdings können sie wiederkommen.

Es gilt die Formel: je höher das Alter, desto größer das Risiko, dass Nackenschmerzen zu einem chronischen Problem werden. Bereits bestehende Rückenschmerzen oder ein Bandscheibenvorfall sind zusätzliche Risikofaktoren für langwierige Nackenschmerzen.

Zurück zum Schleudertrauma: Wie lange die Schmerzen hier anhalten, hat mit der Intensität des Aufpralls zu tun. Wen der Unfall darüber hinaus psychisch sehr belastet bzw. wer sich übermäßig vor möglichen Unfallfolgen ängstigt, muss mit längeren und stärkeren Beschwerden rechnen.

Beim Arzt: die Diagnose

Das Arztgespräch beginnt in der Regel mit einer Anamnese: Durch gezielte Fragen macht der Arzt eine gründliche Bestandsaufnahme.

Darauf folgt die körperliche Untersuchung, mit der ernsthafte Ursachen erkannt werden können.  Diese beginnt damit, dass Hals und Nacken abgetastet werden. Danach prüft der Arzt neben der Beweglichkeit des Kopfes auch die Reflexe und Muskelkraft in Armen und Schultern.

Ein bildgebendes Verfahren, also Röntgen, Computer- oder Kernspintomografie, ist anschließend nur dann erforderlich, wenn es Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung gibt oder die Untersuchung eine spezifische Ursache ergeben hat. Fehlen solche Hinweise, helfen Röntgenaufnahmen normalerweise nicht weiter, weil die Bilder dann keinen eindeutigen Befund liefern. Denn einerseits haben viele Menschen sichtbare Verschleißerscheinungen an der Halswirbelsäule, aber keinerlei Beschwerden. Andererseits sind bei Menschen mit Nackenschmerzen oft keine oder nur leichte Veränderungen zu sehen. Die Aussagekraft von Röntgen und anderen bildgebenden Untersuchungen muss bei unspezifischen Nackenschmerzen daher angezweifelt werden.

Beim Arzt: die Behandlung

Wärmeanwendungen, zum Beispiel mit Wärmflaschen oder Kissen, gehören zu den traditionellen Hausmitteln. Der Vorteil: Diese Methoden sind einfach anzuwenden und haben in der Regel keine Nebenwirkungen. Auch Dehn- und Kräftigungsübungen sowie die physikalische Therapie (z. B. Massagen) sind bewährte Behandlungsformen. Schmerzmittel können bei akuter Problematik helfen, sollten jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden.

Die Behandlungsmethode Operation sollte die Ausnahme darstellen. Heute wird sie nur empfohlen, wenn eine eindeutige Ursache vorliegt, die durch einen Eingriff entsprechend behoben werden kann. Das ist z. B. der Fall, wenn Bandscheibengewebe auf einen Nerv drückt. Bandscheibenvorfälle bilden sich aber oft von allein zurück, weshalb eine Operation hier nicht immer angeraten ist. Hinzu kommt, dass Eingriffe im Bereich der Halswirbelsäule auch Risiken haben. Deshalb sollten im Gespräch mit dem behandelnden Arzt und ggf. mit dem Chirurgen die Vor- und Nachteile einer Operation sorgfältig abgewogen werden. Grundsätzlich gilt: Nicht-invasive Behandlungsmethoden haben Vorrang!

Starke chronische Schmerzen können eine Schmerztherapie unumgänglich machen. Hier wird mit Erfolg ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt: Ärzte und Psychotherapeuten betreuen gemeinsam Patienten, die unter langanhaltenden oder starken Schmerzen leiden. Dabei kommen mitunter auch Schmerzbewältigungstherapien zum Einsatz. Diese helfen den Betroffenen im Umgang mit den Beschwerden, damit der Schmerz nicht mehr ihren Alltag bestimmt.

Mehr zum Thema „Arzt- oder Therapeutenbesuch bei Rückenschmerzen“ lesen Sie hier.

Eine ganzheitliche Behandlungsmethode hilft

Wie bei Rückenschmerzen auch, führt insbesondere bei länger andauernden, unspezifischen Nackenschmerzen eine Therapie zum Erfolg, die auf mehreren Säulen fußt. Dazu können Entspannungsübungen und Physiotherapie gehören sowie die medikamentöse Behandlung mit einem Komplexhomöopathikum.

Ein Arzneimittel wie Ranocalcin® wirkt gezielt bei Beschwerden in Rücken, Schulter und Nacken und kann auch langfristig angewendet werden.  

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